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«Bewegende» Kunstwerke aus einem Stück Holz 10. Internationales Holzbildhauer Symposium
 

Brienz | 19. Juni 2008

Vom 2. bis zum 7. Juli treffen sich 13 Holzbildhauerinnen und Holzbildhauer zum 10. Internationalen Holzbildhauer Symposium in Brienz. Die Werke, die während einer Woche entstehen werden, behandeln in diesem Jahr das Thema «Bewegend».

Die russische Künstlerin Tatiana Gerasimova hat sich dafür entschieden, Feuer und Wasser mit zwei stilisierten Frauenfiguren darzustellen.

«Bewegend» sollen sie sein, die Kunstwerke aus dem statischen Material Holz. Auf den ersten Blick scheint dies ein Gegensatz zu sein. Für 13 Holzbildhauerinnen und Holzbildhauer ist die Aufgabe, eine statische und dennoch «bewegende» Skulptur zu formen, eine grosse Herausforderung. Dies ist die Aufgabe, die sich den Künstlern aus Deutschland, Polen, Russland, Österreich und Frankreich vom 2. bis zum 7. Juli am 10. Internationalen Holzbildhauer Symposium stellt. Während fünf Tagen werden sie am Brienzer Quai an ihren Werken zum Thema «Bewegend» arbeiten. Sie wurden von einer Fachjury anhand von eingereichten Projekten zur Teilnahme ausgewählt, dementsprechend vielfältig werden die in Brienz entstehenden Kunstwerke sein. «Die Wahl des Themas muss etwas hergeben» erklärt Flavius Jobin, der das Symposium gemeinsam mit Haslital Tourismus organisiert. Er ergänzt: «Der Künstler muss zum Thema auch etwas Spannendes umsetzen können.»

Eine jinge Frau ist dabei, ihren wunderchönen Кörper zu entblössen. Ihre Körperhaltung ist stolz und dennoch mit weiblicher Grazie erfüllt. Ihre Bewegung ist natürlich und gleichzeitig so sinnlich, dass sie den Zuschaue atemlos erstarren lässt. Unwillkürlich wartet man auf die Fortsetzung dieser Bewegung...
Abend
Roman Manevic, Deutschland
"Abend"


Spannend werden sie sein, die Werke, die über fünf Tage hinweg entstehen werden. Das verraten Skizzen und Beschreibungen, welche die Holzbildhauer vorgängig eingesandt haben. «Bewegend» ist in mannigfacher Weise umgesetzt worden: Neckisch etwa hebt in der Skulptur von Pavel Hrabak aus Nürnberg ein schlichter Stuhl eines seiner Beine, entzieht sich so der Statik und wagt in den Worten des Künstlers «den ersten Schritt.» Auch Michael Steigerwald hat eine gegenständliche Skulpturenskizze eingereicht: In seinem filigran wirkenden Projekt verbindet der deutsche Holzbildhauer – dargestellt durch Flügel, Schiff, Mensch und Rad – menschliches Bewegen in den drei Elementen Erde, Wasser und Luft. Mit der Bewegung in Feuer und Wasser will auch die russische Künstlerin Tatiana Gerasimova spielen. Zwei stilisierte Frauenfiguren verkörpern die Elemente – hochgereckte Arme mimen züngelnde Flammen, wallendes Haar symbolisiert fliessendes Wasser.

Mit seinem «absurden Spielzeug» will Piotr Butkiewicz den Betrachter in das Kunstwerk integrieren.

Mensch im Kunstwerk

Unter den abstrakten Werken sticht dasjenige von Piotr Butkiewicz aus Polen heraus. Einen Rahmen und vier Rollen stellt er zu einem «grossen absurden Spielzeug» zusammen, das an einen Zählrahmen erinnert. Die Rollen können gedreht werden und sollen den Betrachter dazu animieren, die Skulptur zu bewegen. So kann der Mensch Teil des Kunstwerkes werden. Auch die Polin Monika Szpener integriert den Menschen in ihr Werk, jedoch auf eine andere Weise: Ihre vielschichtige Skulptur zeigt die Vorstellungen der Künstlerin von einer Reise im Inneren des Menschen. Das blattartig beschnitzte Holz schliesst einen Lichtkern ein, was auch als symbolischen Einschluss des Inneren des Menschen verstanden werden kann. Weitere Werke behandeln das Bewegende in der Musik, das Streben des Menschen nach Neuem, aber auch das Resultat von bewegenden Momenten, nämlich den Menschen an sich.

Gute Marketingplattform

Die Skulpturen, die im Verlauf dieser Woche entstehen werden, sind moderne Kunstwerke. Flavius Jobin ist aber sicher, dass auch die von der traditionellen Brienzer Schnitzerei weit entfernten Werke auf reges Publikumsinteresse stossen werden. Er hofft, dass ein Anlass wie das Internationale Holzbildhauer Symposium auch für die moderne Holzbildhauerei eine gute Marketingplattform bieten kann: «Es wäre schön, wenn die Holzbildhauerei auch im Ansehen in die Liga der Kunst aufsteigen würde, und nicht mehr länger als Handwerk betrachtet wird», äussert Jobin. Um dies zu erreichen setzen er und die gesamte Organisation des Holzbildhauer Symposiums auf einen regen Austausch unter den Künstlern, aber auch auf Kontakt mit der Bevölkerung. So werden Besucherinnen und Besucher des Symposiums täglich die Möglichkeit haben, den Holzbildhauern bei der Arbeit zuzuschauen.

Austausch mit den Besuchern

Der Austausch wird aber auch mit einem attraktiven Rahmenprogramm gefördert. Familien und Kinder sind eingeladen, am Samstag, 5. Juli, an einem Kultur-Workshop teilzunehmen. Die Veranstaltung wird Kinder und Erwachsene mittels Geschichten und Märchen die Länder der Symposiumsteilnehmer näher bringen. Auch das kreative Schaffen wird nicht fehlen: Mit Ton, Farbe und selbstverständlich Holz kann sich die ganze Familie künstlerisch ausleben. Am selben Tag lädt die Ed. Jobin AG zum Kulturabend ein. Die Teilnehmer des Symposiums werden an diesem Abend über ihre Heimatländer und ihr kulturelles Schaffen referieren, Bilder zeigen und sich bestimmt auch in Diskussionen verwickeln lassen. «Dieser Austausch mit der Bevölkerung ist bereits in den letzten Jahren bei allen Beteiligten sehr gut angekommen», unterstreicht Jobin.

Künstlerinnen und Künstler

Piotr Butkiewicz, Polen   Roman Manevic, Deutschland
Tatiana Gerasimova, Russland   Valeri Moskiv, Deutschland
Annette Heitz, Deutschland   Kirill Nikoforov, Russland
Pavel Hrabak, Deutschland   Michael Steigerwald, Deutschland
Martina Kreitmeier, Deutschland   Monika Szpener, Polen
Simone Carole Levy, Deutschland   Gilles Vitaloni, Frankreich
Nino Maaskola, Österreich    


Internationales Holzbildhauer Symposium

Das Internationale Holzbildhauer Symposium findet alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr werden sich Künstler aus verschiedenen Ländern bereits zum zehnten Mal in Brienz einfinden und während fünf Tagen an einer Skulptur arbeiten. Eine Jury prämiert jeweils einen Sieger und stellt ihm ein Zertifikat aus. Die Besucherinnen und Besucher des Anlasses können den Künstlern beim Arbeiten zuschauen und an einem Wettbewerb teilnehmen. (bbu)

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Autor/in: Bettina Bhend


Brienz | 07. Juli 2008
«Bewegendes» erschien aus den Lärchenstämmen
10. Internationales Holzbildhauer-Symposium Brienz

13 Holzskulpturen waren gestern auf dem Quai ausgestellt. Alle unter dem Thema «Bewegend». Und alle sehr anders. Aus den Lärchenstämmen hatten die Künstler Menschengestalten, mehr oder weniger gegenständlich, hervorgeholt.

Ein Blick Richtung der Werke, die zum Abschluss auf dem Quai ausgestellt waren.

brienz Manevic Roman

Die Künstler (hinten vlnr): Gilles Vitaloni (Frankreich), Nino Maaskola (Tirol), Tatiana Gerasimova (Russland), Monika Szpener (Polen), Pavel Hrabak (DL), Simone Carol Levy (DL), Annette Heitz (DL), Martina Kreitmeier (DL), Kirill Nikoforov (Russland). Vorne vlnr: Michael Steigerwald (DL), Ramon Manevic (DL) und Piotr Butkiewicz (Polen).

Fotos: Anne-Marie Günter

«Rad, Mensch, Schiff, Flügel: Michael Steigerwald hatte aus Deutschland Metallscheiben mitgebracht, um sein Werk zum Thema «Bewegend» realisieren zu können, ein Aufbau mit allem, was der Mensch zur Fortbewegung geschaffen hat. Leicht und artistisch ging Martina Kreitmeier das Thema an: Auf einer Art Welle balanciert ein Mensch auf einem Einrad. Diese beiden Werke bewertete die Jury als herausragend. Witzig ist ein grosser Stuhl des Künstlers Pavel Hrabak, der ein Bein hebt. Er und der junge Nino Maaskola aus dem Tirol mit seiner Menschengestalt, die im Lauf der Zeit Profil bekommt, erhielten das Prädikat ausgezeichnet. Aufregung, Abend, Applaus, ein Fluss, Tänzerinnen und eine Badenixe: Die Vielfalt der Werke ist beachtlich und spricht an. Die Werke sind bis Ende September in der Burgergalerie in Brienz zu sehen. An der Finissage hielt der Künstler Stefan Schmidlin die Festrede. Er sprach den Künstlern Mut zu, ihren Traum zu leben, auch wenns schwierig ist. Am Kulturabend, an dem einige Künstler etwas über ihre Herkunft erzählten, berührte der spontane Dank der jungen Russin Tatiana Gerasimova. Dank des Symposiums ist sie zum ersten Mal geflogen. Und sie war begeistert von Brienz.

 



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